Zuerst einmal, willkommen auf diesem Blog! :)
Jörg und ich haben uns entschieden, privat dieses Blog zu betreiben, weil wir beide denken, dass das Thema Digitale Langzeitarchivierung, genauer: die Sicherung der Langzeitverfügbarkeit digitalisierter und digitaler Kulturgüter und Kulturschätze, zur Zeit noch zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Wir beide arbeiten in einem Projekt zum Aufbau eines digitalen Langzeitarchivs und möchten hier Probleme und Ideen diskutieren, die noch unausgegoren sind. Wir möchten auf technische Entwicklungen eingehen und aktuelle Fragestellungen des gesellschaftlichen Umgangs mit Kulturgütern kommentieren.
Warum denn nun der Titel „Kulturreste“?
Den Zweck des Blogs haben wir Euch nun dargelegt und ihr fragt Euch, wie wir auf diesen schönen Titel „Kulturreste“ gekommen sind?
Nun, seit der Verschärfung des deutschen Urheberrechtes in den 60-er Jahren und unter dem Einfluss des digitalen Wandels stehen wir in der Gesellschaft vor zwei großen Problemen, was das kulturelle Gedächtnis betrifft.
Zum einen verschwinden immer mehr Werke aus dem Kulturgedächtnis, da durch die Verlängerung der Schutzfristen, die Erinnerung daran nicht mehr lebendig gehalten wird. Wenn Werke von Thomas Mann, Berthold Brecht u.a. von Erbengemeinschaften unter Verschluss gehalten werden, kann eine Neuinterpretation, eine aktuelle Auseinandersetzung mit diesen Autoren, wenn überhaupt, nur eingeschränkt stattfinden.
Zum anderen haben wir mit der Loslösung vom nahezu unverwüstlichen analogen Trägermedium Papier hin zur rein digitalen Speicherung von Kulturgütern das immer stärker werdende Problem, dass Formate und Medien immer schneller veralten und nicht mehr interpretiert werden können.
Was wird vor diesem Hintergrund von unserem Jahrhundert kulturell noch an die nachfolgenden Generationen überliefert werden? „Kulturreste“ ist der Versuch, auf diese Problematik hinzuweisen.