Schädlingsbekämpfung ist ein immerwährendes Problem in Bibliotheken und Archiven. Silberfischchen, Papierfischchen und andere Übeltäter laben sich an den Beständen und richten dabei beträchtliche Schäden an.
Da die Schädlingsbekämpfung nicht als explizite Aufgabe im OAIS-Referenzmodell aufgeführt ist, haben einige digitale Langzeitarchive hier bisher deutliche Defizite. Inzwischen spüren aber auch diese Einrichtungen immer deutlicher, dass die Schädlingsbekämpfung nicht vernachlässigt werden darf.
Angelockt von umfangreichen digitalen Beständen nisten sich Bitfischchen und Käfer (in der Fachsprache "Bugs" genannt) in Kabelhaufen ein und vermehren sich dort ungestört. Das Nahrungsangebot durch den reichlich vorhandenen Kabelsalat ist gut, und so wachsen die Populationen schnell an. Reste von Junk sowie Binärmüll-Krümel verschärfen das Problem zusätzlich.
Nicht nur die Anzahl der Fischchen, sondern auch ihre lange Lebensdauer ist ein Problem. Viele von Ihnen werden acht bis zehn Jahre alt, Microfichechen sogar noch deutlich älter.
Im moderigen Milieu vieler digitaler Archive fühlen sich auch Magnetbandwürmer wohl, die sich vor allem an den Daten auf WORM-Tapes laben. Daten, die nicht von den kleinen Plagegeistern zerstört werden, zerfallen in der fauligen Umgebung durch den Bitrot zu unlesbarem Datenkompost, der die Datenleitungen verstopft und so die Verarbeitung stört.
Eine gute Seite hat die neue Plage allerdings: findige Informatiker haben herausgefunden, dass Bitfischchen hervorragend zur Herstellung von Bitfett geeignet sind. Sie nutzen es, um Leitungsverbindungen zu schmieren und so die Reibung bei der Datenübertragung zu reduzieren, was wiederum positiv auf den Durchsatz auswirkt.
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